Denon DCD-1600NE im Test - SACD-Player - Anschl

2022-11-03 15:57:11 By : Ms. Cassiel Zhou

Seit einiger Zeit werden digitale Quellen vielseitiger, sind aber ohne App kaum noch sinnvoll zu nutzen. Denon geht den umgekehrten Weg und reduziert den DCD-1600NE: er spielt nur Scheiben, dafür auch SACD und Hires-DVD-R.

stereoplay-Klangurteil: absolute Spitzenklasse (61 Punkte); Preis/Leistung: überragend Hervorragend

Denons neuer Player DCD-1600NE spielt ausschließlich Discs ab, und zwar CDs, SACDs und DVDs mit HiRes- Dateien (DSD oder PCM). Er dient nicht als D/A-Wandler für andere Quellen, und er streamt auch nicht. Das hat etwas Erfrischendes, dürfte viele Leute jedoch auch abschrecken. Entwarnung gibt es für all jene, die eine neue Kombi aus Player und Verstärker suchen. Der passende Vollverstärker PMA-1600NE verfügt nämlich über all die digitalen Schnittstellen, die dem DCD abgehen – inklusive eines USB-D/A-Wandlers.

Wer bereits einen hochwertigen D/A-Wandler besitzt, muss sich natürlich ebenfalls keine Gedanken machen. Zudem bietet sich hier die Option an, die Signalwandlung eventuell auszulagern, je ein optischer und ein elektrischer Ausgang sind vorhanden. Ob das was bringt, dazu später mehr.

Das Gehäuse ist Denon-typisch nicht ohne Aufwand. Das Ziel der Entwickler war es, Vibrationen von Laufwerk und Transformator sowie Körperschall keine Chance zu geben und das Musiksignal zu beeinflussen. Zu diesem Zweck wurden etwa die Transformatoren, jeweils einer für die Netzteile der digitalen und der analogen Sektion, dicht bei den Gerätefüßen geparkt. So sollen Vibrationen direkt abgeleitet werden. Dazu trägt auch der tiefe Schwerpunkt des Laufwerks bei, das zentral im unteren Bereich des Gehäuses sitzt. Diese Vorgehensweise hört auf die Bezeichnung „Direct Mechanical Ground“. 

Ein echter Leckerbissen ist das Laufwerk selbst. Nicht nur die Mechanik, sondern auch die Schaltung wurde komplett neu entwickelt. Dieses Herzstück des DCD-1600NE verfügt über eine SVH-Schublade, wobei SVH für „Suppress Vibration Hybrid“ steht. Sowohl die Aufhängung als auch die Schublade sind bedämpft – die Discs kommen auf einer gummierten und sehr hochwertig wirkenden Oberfläche zum Liegen. Diese Maßnahmen dienen dem möglichst genauen Auslesen der Discs. Entsprechend hält man bei Denon die Signalwege möglichst kurz.

Bei CD-Playern setzt Denon schon lange auf das „Advanced AL32 Processing Plus“ genannte Upsampling. Die Idee dahinter: Durch die berechneten Zwischenwerte kommt das Digitalsignal der analogen Wellenform deutlich näher. Im Idealfall klingt die Musik damit geschmeidiger und natürlicher. Abschalten lässt sich die Funktion jedoch nicht, sodass man nicht sagen kann, welche klanglichen Vorteile sie wirklich bringt.

Was man jedoch sagen kann, ist, dass der DCD-1600NE für einen „reinen“ Disc-Spieler recht flexibel ist: Neben CDs spielt er auch SACDs sowie DVD-Rs und -RWs ab, auf denen hochaufgelöste Dateien gespeichert sind – sprich DSD (2,8 MHz/5,6 MHz) und PCM-Dateien (bis 192 kHz/24 Bit) – und CD-R/RWs mit Dateien mit Abtastraten bis 48 kHz.

Damit er dies alles auch sauber tut, verfügt der Player über eine sorgfältig ausgewählte Master-Clock, die Jitter minimieren soll. Zusätzlich legten die Entwickler großen Wert auf eine optimale Stromversorgung des Taktgebers. In der Folge entschied man sich für einen Kondensator aus einem leitfähigen Polymer, der herausragende Impedanzmerkmale bei hohen Frequenzen aufweisen soll. Und anstelle eines Keramikscheibenkondensators werkelt ein sehr kompakter Schichtkondensator in der Nähe des Taktgebers. Das Ziel dieser Maßnahmen sind ein sehr guter Signal-Rausch-Abstand sowie ein transparenter wie räumlicher Klang. Genau genommen hat der DCD-1600NE übrigens zwei Oszillatoren: einen für Signale mit 44,1 kHz und einen für Signale mit 48 kHz.

Die doppelt ausgeführten Netzteile haben je einen eigenen Transformator, was jede Form der gegenseitigen Beeinflussung vermeiden soll. Der Blick fürs Detail zeigt sich dann auch beim Transformatorfuß aus Stahl, der mit einer Aluminiumplatte verstärkt wurde.

Der erste Eindruck mit Black Sabbath’ fünftem Album „Sabbath Bloody Sabbath“: straff, knackig, schlank. Nach diesem Auftritt hatte der Denon die Tester-Ohren schon mal auf seiner Seite. Die zweite CD, „Under The Pink“ von Tori Amos, schlägt ganz andere Töne an. Hier geht es oftmals um Feinheiten, um Atmosphäre und Emotionen. Auf „Pretty Good Year“ lässt der DCD- 1600NE den Kontrabass herrlich kraftvoll schnurren und liefert on top eine bemerkenswert tiefe Abbildung!

Grundsätzlich zeigt der Denon dieselben Tugenden wie andere hochwertige Disc- und Netzwerk-Player: Der Klang ist sehr sauber, klar und tendenziell schlank. Das selbstbetitelte Debut von Rage Against The Machine liegt seit einigen Monaten als limitierte Hybrid-SACD vor (der Nachfolger übrigens auch). Der Vergleich von CD- und SACDSpur ergab, dass das DSD-Format feiner klingt, zarter, mit etwas mehr „Fluss“. Die CD-Spur tönte ein wenig kerniger und wuchtiger, aber eben auch weniger hochwertig.

Als Nächstes sollte der DCD eine Daten- DVD mit HiRes- PCM-Tracks abspielen. Fürs Einlesen der knapp 5 GByte benötigte er etwa eine Minute, danach lief alles sehr flott: Albumauswahl und Trackwechsel gingen schnell und zuverlässig von der Hand. Das Display zeigt dabei auf Wunsch die Sampling-Rate an.

Ein Album aus der Frühzeit der CD rundete anschließend den Pflichtteil des Hörparcours ab: Patti LaBelles „Stir It Up“ vom Beverly Hills Cop Soundtrack (1985) kann schon mal anstrengend werden. Hier wurde der Song überhaupt nicht aufdringlich, sondern klang erstaunlich ausgewogen und herrlich mitreißend.

Schließlich trat der Denon im Kür-Teil noch gegen externe D/A-Wandler an: Der Rotel RDD-1580 (um 750 Euro) klang im direkten A/B-Vergleich deutlich weniger farbenfroh und etwas zu nüchtern. Das hatten wir erwartet. Zu unserer Überraschung kam der DCD- 1600NE aber sogar dem wunderbaren Atoll DAC 200 (um 1500 Euro) sehr nah. Dieser spielte ein wenig schwungvoller, aber viel fehlte da nicht.

Man kann die D/A-Wandlung der Musikdaten also ruhigen Gewissens dauerhaft dem Denon überlassen. In „Pretty Good Year“ singt Tori Amos: „And Greg he writes letters and burns his CDs.“ Klare Sache: Mit einem DCD- 1600NE an seiner Seite hätte Greg das wohl unterlassen. Ein Highlight!

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