Solar-Speicher-Test 2022: Der Verlierer ist halb so effizient wie der Gewinner - EFAHRER.com

2022-11-03 16:39:13 By : Mr. Qinan Huang

Welcher Solaranlagen-Stromspeicher ist Testsieger? Diese Frage stellen sich Photovoltaik-Interessierte, wenn sie ihre Solaranlagen samt Hausspeicher planen. Die Antwort gibt ein Test einer  Berliner Forschungsgruppe - sie hat 21 Speicher getestet. Die Unterschiede sind groß. Das sind die besten Solar-Speicher 2022.

Der Markt für Solarstromspeicher wächst – es gibt immer mehr Produkte und Innovationen auf dem Markt. Aber bei weitem sind nicht alle Produkte gut und Energieeffizient. Eine Forschungsgruppe für Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin hat Speichersysteme für Solaranlagen auf ihre Energieeffizienz getestet und bewertet. 

Während viele Speicher sehr gute Effizienz erreichen, gibt es aber bei anderen Gesamtverluste, die mehr als doppelt so hoch sind als beim effizientesten Speicher.

Bei der Inspektion 2022 wurden 21 Stromspeicher-Lösungen mit jeweils 5 und 10 kW getestet. Bewertet wurde die Energieeffizienz mit dem sogenannten System Performance Index (SPI). In den beiden Leistungsklassen 5 kW und 10 kW kann durch den SPI ein Vergleich geschaffen werden. Der SPI ist ein ökonomischer Index, der angibt, wie sehr der getestete Speicher die Elektrizitätskosten im Vergleich zu einem perfekten Speicher verringert. Je besser also die Effizienz der Systeme ist (z.B. Umwandlungswirkungsgrade, Regelgeschwindigkeiten oder Standby-Verbrauch), umso höher die Kosteneinsparung.

Die meisten Systeme setzen sich aus einem Wechselrichter und einer Batterie zusammen. Es gibt aber auch Stromspeicher, welche bereits beide Teile kombiniert anbieten.

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Diese kleinen Stromspeicher-Systeme wurden getestet:

1. Fronius Primo GEN24 6.0 Plus & BYD Battery-Box Premium HVS 7.7

Wie schon die Jahre zuvor kann sich der Fronius Primo GEN24 6.0 Plus als Wechselrichter in Kombination mit der Battery-Box Premium HVS 7.7 durchsetzen. Mit einem System Performance Index von 92,2 Prozent konnte das System als einziges die Effizienzklasse A erreichen. Der Wechselrichter zeichnet sich durch seine hohe Versorgungssicherheit aus: Der sogenannte „PV Point“ versorgt im Stromausfall weiterhin eine Steckdose und ein „Full Backup“ sorgt bei Netzausfällen für Sicherheit. Den Wechselrichter gibt es ab 2.325 Euro.

Die Battery-Box, mit welcher der Fronius-Wechselrichter getestet wurde, hat eine Ladekapazität von 5,1 bis 12,8 kWh und kostet circa 5.550 Euro. In eine Box können zwei bis fünf Batteriemodule in Reihe geschaltet werden. Auch eine direkte Parallelschaltung von bis zu drei Battery-Boxen ist möglich – so kann eine maximale Kapazität von 38,4 kWh erreicht werden.

Zum Fronius Primo GEN24 Wechselrichter

Zum BYD Battery-Box Premium Speicher

2. GoodWe GW5000-EH & BYD Battery-Box Premium HVS 7.7

Mit dem GW6000-EH Hybrid-Wechselrichter erreicht das Unternehmen GoodWe in Kombination mit der Premium Batterie HVS 7.7 den zweiten Platz. Der SPI liegt nur ein Prozent unter dem ersten Platz, also bei 91,2 Prozent. Allerdings reicht das nicht für die Effizienzklasse A aus – Der Wechselrichter bekommt eine B. Zu den Besonderheiten gehört, dass der Wechselrichter dank IP65-Schutzgrad überall montiert werden kann. Mit einem Preis von circa 1.650 Euro liegt er auch deutlich unter dem ersten Platz.

Da der Wechselrichter die gleiche Batterie verwendet wie der erste Platz, lässt sich die schwächere Energieeffizienz auf die Leistungselektronik zurückführen.

Zum Goodwe Wechselrichter inkl. BYD Batteriespeicher

3. KOSTAL PLENTICORE plus 5.5 & BYD Battery-Box Premium HVS 7.7

Der Kostal PLENTICORE Wechselrichter sticht nicht nur durch seine giftgrüne Farbe heraus, sondern auch durch seine gute Energieeffizienz. Wie der Wechselrichter von GoodWe erreicht er mit einem SPI von 91,2 Prozent die Effizienzklasse B. Mit dem Preis von 1.380 Euro liegt er knapp 300 Euro tiefer. Besonders spannend: Anders als bei den anderen kann der Kostal dreiphasig einspeisen.

Zum BYD Battery-Box Premium Speicher

Diese großen Stromspeicher-Systeme wurden getestet:

1. RCT Power Storage DC 10.0 & Power Battery 11.5

Zum zweiten Mal in Folge konnte der Power Storage DC 10.0 von RCT Power in der größeren Leistungsklasse bei den Forschern den ersten Platz ergattern. Mit einer SPI von 95,1 Prozent ist er damit auch der effizienteste Stromspeicher des Tests. Ist er gerade mal lieferbar, erhalten Sie den Wechselrichter ab 3.100 Euro. Durch seine Dynamik eignet er sich auch für Nulleinspeiseanlagen, also Solaranlagen, die keinen überflüssigen Storm herstellen.

Die Power Battery 11.5 hat eine Kapazität von, wie der Name schon sagt, bis zu 11,5 kWh. Sie zeichnet sich durch die einfache Anwendung per App aus und die leichte Handhabung. Möchten Sie alle sechs Batteriemodule sowie den Power Sensor haben, müssen Sie aber ordentlich in die Tasche greifen: In der Vollausstattung kostet die Batterie knapp 8.000 Euro.

2. Fronius Symo GEN24 10.0 Plus & BYD Battery-Box Premium HVS 10.2

Der Symo-Wechselrichter von Fronius ist praktisch mit dem 5-kW-Speichersystem von Fronius gleichzustellen. Die Effizienz ist mit 94,7 Prozent zwei Prozent über dem Fronius Primo, welcher in bei den kleineren Stromspeichern den ersten Platz ergattert. Dafür kostet er mit zirka 3.100 Euro aber im Vergleich auch mehr als 700 Euro. Wie andere Geräte belaufen sich die Lieferzeiten auf über 28 Wochen. Vor allem auf Ebay tummeln sich „Händler“, welche die Wechselrichter für fast den doppelten Preis verkaufen. EFAHRER.com empfiehlt Ihnen, die Komponenten-Mangel abzuwarten und den Fronius nicht weit über der UVP zu kaufen.

Die Kombination bewährt sich: Wie beim ersten Platz in der kleineren Kategorie setzt das Stromspeicher-System auch hier auf eine Premium Batter-Boy von BYD. Allerdings ist hier ein weiteres Batteriemodul verbaut, welches für eine Akkukapazität von 10,2 kWh sorgt.

Zum Fronius Primo GEN24 Wechselrichter

Zum BYD Battery-Box Premium Speicher

3. KACO blueplanet hybrid 10.0 TL3 & BYD Battery-Box Premium HVS 10.2

Auf dem Dritten und Vierten Platz findet sich jeweils derselbe Wechselrichter: Der blueplanet hybrid 10.0 TL3 von KACO. Der Wechselrichter wurde jeweils mit zwei unterschiedlichen Batterie-Systemen getestet und beide male kam eine Effizienz von 94 Prozent heraus.

Für knapp 3.000 Euro erhalten Sie hier den Wechselrichter. Soll er ebenfalls Notstromfähig sein, können Sie das kostenpflichtig nachrüsten.

Er ist mit zwei Batteriespeichern kombinierbar, mit denen er es auch ins Ranking schaffte: Die BYD Battery-Box Premium HVS 10.2 und der Energy Depot DOMUS 2.5.

Zum BYD Battery-Box Premium Speicher

Ähnlich wie bei einer Autobatterie wird in den Akkumulatoren des Stromspeichers Sonnenenergie in elektrische Energie gespeichert. Nach einer Entladung können diese erneut aufgeladen werden – wie häufig die vollständige Ent- und erneute Aufladung möglich ist, gibt die Zahl der Ladezyklen an und damit auch die voraussichtliche Lebenserwartung des Speichers.

Grundsätzlich besteht ein Stromspeicher meist aus einem Akku und einem Batteriemanagement, welches die intelligente Versorgung der Verbraucher im Haushalt regelt und so den effizientesten Stromspeicher-Einsatz gewährleistet. Je nachdem, ob Sie sich einen AC- oder DC- Stromspeicher anschaffen möchten, ist ein zusätzlicher Wechselrichter nötig oder bereits im Speichersystem verbaut. Dieser wandelt Gleichstrom in Wechselstrom (für die Verbraucher im Haushalt) oder Wechselstrom in Gleichstrom um, je nachdem ob die Batterie be- oder entladen wird.

Durch Stromspeicher kann sich der der Verbrauch des eigenen Solarstroms um bis zu 80 Prozent erhöhen. Normalerweise ist die Einlagerung des Stroms nämlich nicht möglich und mehr als die Hälfte geht direkt ans öffentliche Netz. Mit einer Batterie können Sie auch nach Sonnenuntergang oder bei bedecktem Himmel den Strom aus Ihrer Solaranlage nutzen.

Sie können durch Stromspeicher finanziell unabhängiger werden. Ihnen steht eine größere Menge Strom aus der PV-Anlage bereit und Sie müssen so weniger vom Netzanbieter kaufen. Bis zu 80 Prozent Ihres Solarstroms können Sie für den Eigenverbrauch nutzen. Verbrauchen Sie im Jahr etwa 5.000 kWh, könnten Sie dank Stromspeicher und Solaranlage 4.000 kWh selbst einspeisen. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh sparen Sie so etwa 1.200 Euro im Jahr.

Die heutigen Speicher sind mit Lithium-Ionen-Akkus versehen, welche die aktuell effizienteste Speichertechnologie ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie brauchen weniger Platz und und sie wiegen deutlich weniger als Bleisäure-Akkus. Der Wirkungsgrad ist besonders hoch, wie sich in der Inspektion der HTW Berlin zeigt.

Ein Stromspeicher ist nicht immer sinnvoll! Wenn Sie durchgehend den Strom der Solaranlage verbrauchen und nichts ins öffentliche Netz einspeisen, lohnt sich ein Stromspeicher nicht. Hier müssen Sie den Verbrauch Ihres Haushaltes exakt berechnen und analysieren. 

Sollte der Stromspeicher kaum Verwendung finden, werden sich die Anschaffungskosten wohl kaum wieder reinholen lassen - ein System inklusive Batteriespeicher und Wechselrichter kosten oftmals um die 10.000 Euro

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