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2022-11-03 16:01:35 By : Ms. Louise Zheng

Zur Versorgung mit Strom leisten Kohlekraftwerke in Deutschland im Moment noch einen wesentlichen Beitrag. Sie liefern fast ein Drittel der gebrauchten Energie.

Vor allem viel Braunkohle wird abgebaut, Steinkohle wird hingegen größtenteils ins Land eingeführt.

Bei der Verstromung von Kohle werden sehr viel Kohlenstoffdioxid (CO2) und weitere schädliche Gase freigesetzt, was dem Klima schadet. Auch leidet die Natur durch den Abbau von Kohle.

Bis bestenfalls zum Jahr 2030 möchte Deutschland daher den Kohleausstieg schaffen. Allerdings müssen dafür nachhaltige Energieträger ausgebaut werden.

Zunächst wird Braun- oder Steinkohle abgebaut und anschließend gereinigt, getrocknet sowie zermahlen. Der entstandene Kohlestaub wird in einen großen Kessel geblasen und dort verbrannt.

Die sich dadurch entwickelnde Hitze macht aus Wasser in einem Dampferzeuger Wasserdampf. Dieser Wasserdampf treibt Turbinen an, die Spulen in einem Generator zum Drehen bringen. Das erzeugt - ähnlich einem Fahrrad-Dynamo - elektrische Energie (Strom).

Über Transformatoren und Hochspannungs-Leitungen wird der Strom ins Stromnetz eingespeist. Der eingesetzte Wasserdampf wird in einem Kondensator wieder zu Wasser abgekühlt und in den Dampferzeuger zurückgepumpt.

Auf dem Foto siehst du das brandenburgische Kohlekraftwerk "Schwarze Pumpe" und den danebengelegenen Braunkohletagebau. © picture alliance / Andreas Franke | Andreas Franke

Im Video veranschaulicht der "DEBRIV Bundesverband Braunkohle" die Funktionsweise eines Kohlekraftwerks.

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Wie Erdöl, Erdgas und Atomkraft ist Kohle ein endlicher Energieträger, der der Umwelt schadet. Im Gegensatz zu Windkraft, Wasserkraft, Solarkraft und Geothermie ist die Energie aus Kohle somit nicht erneuerbar und nachhaltig.

Daher plant Deutschland, bis spätestens 2038 alle Kohlekraftwerke abzuschalten und Kohle als Energieträger abzuschaffen. Im besten Fall klappt der Kohleausstieg sogar bis 2030.

Um dieses Ziel zu erreichen, soll der Anteil an Strom durch Kohlekraftwerke nach und nach sinken. Mit der Zeit gehen alle Kraftwerke vom Netz. In regelmäßigen Abständen gibt es Überprüfungen, wie der Kohleausstieg läuft.

Die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, wo sehr viel Braunkohle gefördert wird, um Mona Neubaur (Grüne), NRWs Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, legte den Kohleausstieg kürzlich auf 2030 fest. © picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/SVEN SIMON

Obwohl der Kohleausstieg in naher Zukunft beschlossen ist, hängt die Versorgung mit elektrischer Energie gegenwärtig stark von Strom aus Kohlekraftwerken ab.

Zwar ist der Anteil an erneuerbaren Energien bei der Strom-Versorgung deutlich gestiegen: von sechs Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt fast 50 Prozent. Um sich bis zum Jahr 2035 vollständig mit Ökostrom zu versorgen, muss Deutschland jedoch unter anderem noch aktuell über 30 Prozent der Stromeinspeisung aus Kohlekraft ausgleichen.

Die Energiewende, wovon der Kohleausstieg ein Bestandteil ist, bleibt zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa demnach noch ein anstrengender Weg.

Während fast die Hälfte des in der ersten Jahreshälfte 2022 eingespeisten Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammt, macht auch Kohle nach wie vor rund ein Drittel der Stromeinspeisung aus. © Galileo

Braun- und Steinkohle bestehen zu einem großen Teil aus Kohlenstoff. Werden sie verbrannt, wird dieser in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt. Das Treibhausgas ist ein Hauptbeschleuniger des Klimawandels.

Daneben werden unter anderem Stickoxide und Schwefeldioxid in die Luft geblasen. Insgesamt ist Kohle daher der klimaschädlichste Energieträger.

Teils gibt's zwar Versuche, Kohlekraftwerke effizienter und nachhaltiger zu nutzen. Zum Beispiel kann die überschüssige Kondensationswärme als Abwärme für Fernwärme genutzt werden.

Trotzdem müssen für den Abbau von Kohle ganze Landstriche weichen. Das zerstört Ökosysteme, worunter die Artenvielfalt leidet.

Ebenso verlieren in der Nähe lebende Menschen ihr Zuhause und werden umgesiedelt. Gemeinsam mit Anwohner:innen wehren sich Aktivist:innen dagegen und gehen auf die Straßen.

Um eine sichere Versorgung unter anderem mit Strom zu ermöglichen, hat die Bundesregierung entschieden: Bis Ende März 2024 sollen bei möglichem Gas-Mangel Braun- oder Steinkohle sowie Öl den Bedarf abdecken.

Zuletzt war die Förderung von Braunkohle in Deutschland bereits gestiegen.

Obwohl die Förderung von Braunkohle bald eingestellt werden soll, ist die Fördermenge zuletzt wieder gestiegen. © Galileo

Bei Braunkohle gehört Deutschland zu den größten Förderern - und der Abbau nahm zuletzt wieder zu, wie die vorherige Grafik zeigt.

Was die Produktion von Braun- und Steinkohle insgesamt angeht, ist China der einsame "Spitzenreiter". In den nächsten Jahren soll die Kohle-Förderung dort sogar noch zunehmen.

China macht mehr als die Hälfte der weltweiten Kohleproduktion aus und ist damit der mit Abstand größte Kohleproduzent 2021. Dahinter folgen Indonesien, Indien, Australien und USA. © Galileo

Ein Kohlekraftwerk gewinnt zunächst thermische Energie (Wärme) durch die Verbrennung von zermahlener Kohle. Damit wird Wasserdampf aus Wasser erzeugt, der Turbinen durch kinetische Energie (Bewegung) antreibt. Ein Generator wandelt diese in elektrische Energie (Strom) um.

Wie umweltschädlich sind Kohlekraftwerke?

Kohle ist der klimaschädlichste Energieträger. Sie besteht zu einem großen Teil aus Kohlenstoff, der beim Verbrennen als Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt wird - der Hauptbeschleuniger des Klimawandels. Außerdem müssen dem Abbau von Kohle weite Landschaften weichen, wodurch Menschen und Tiere Lebensraum verlieren.

Wann schafft Deutschland den Kohleausstieg?

Deutschland plant den Kohleausstieg bis spätestens 2038. Idealerweise klappt der Kohleausstieg bis 2030. Dazu soll die Kohle-Verstromung nach und nach abnehmen, bis letztlich alle Kohlekraftwerke vom Netz gehen.

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