Gefährlicher Verschleiß – Wenn Photovoltaikanlagen in die Jahre kommen - OM online

2022-11-03 16:04:42 By : Ms. Lily Huang

Kolumne: Wenn die Photovoltaikanlage überhitzt, kann der Kondensator explodieren. Im Sommer eine wirkliche Gefahr – und scheinbar kein Einzelfall.

Dass ein simpler Gang zum Mülleimer vor Unheil bewahren kann, habe ich jüngst erfahren. Als ich die Tür zur großen Diele öffnete, stand ich vor einer Nebelwand. Richtig, Nebel im Haus ist eher unwahrscheinlich. War auch keiner. Vielmehr handelte es sich bei dem die Sicht verschleiernden Dunst um Qualm. Und dieser ging einher mit einem leichten Geruch nach Verschmortem – Geschmortes wäre mir lieber gewesen. Schnell riss ich die Tür zum Pumpenraum auf, denn aufgrund ihres Alters hatte ich diese historisch anmutende Maschine in Verdacht. Doch tat ich dem betagten Schätzchen Unrecht. Während ich die Tür schloss, schweifte mein Blick auf der Suche nach der Qualm-Quelle die Wand entlang und nach oben, um mindestens eine Schocksekunde lang an einem der Wechselrichter der Photovoltaikanlage hängenzubleiben. Aus den Öffnungen für die Stromleitung quoll der Qualm nur so heraus. Also muss es in dem Gerät brennen, kombinierte ich messerscharf und schrie eine Zehntelsekunde später nach meinem Vermieter: „Die Photovoltaikanlage brennt!“ Das Wort Wechselrichter war mir so schnell nicht eingefallen.„Also muss es in dem Gerät brennen, kombinierte ich messerscharf und schrie eine Zehntelsekunde später nach meinem Vermieter.“Sonja Gruhn Dennoch folgte die gewünschte Reaktion: Mein Vermieter kam – einen lauten Fluch von sich gebend – die Treppe heruntergelaufen. Zum Glück ist der Mann um einiges größer als ich, sodass er die Sicherungen auch ohne den Einsatz einer Leiter ausschalten konnte. Tatsächlich ließ die Qualmerei nach. Dennoch drängte ich: „Wir müssen sofort einen Techniker rufen. Wer weiß, ob es nicht in den Leitungen weiter schmort.“ Dummerweise war die Firma telefonisch nicht zur erreichen, dabei war es noch nicht Feierabendzeit. Auch eine Notfallnummer gab es nicht. Während mein Vermieter das Ganze ziemlich gelassen hinnahm – „was soll ich machen? Wenn ich heute keinen erreiche, dann versuche ich es morgen“ – ließ mir das Ganze keine Ruhe, sodass ich den Leiter der örtlichen Feuerwehr anrief. Der musste doch für solche Fälle eine Notrufnummer haben – hatte er aber nicht. Jedoch – viel besser: Er kannte jemanden, der dort arbeitet. Und so war tatsächlich 20 Minuten später ein Techniker vor Ort. „Das kommt häufiger vor, besonders im Sommer, wenn die Anlage viele Stunden läuft. Das ist Verschleiß“, wusste dieser zu berichten. Und noch mehr: „Der Kondensator explodiert dann meistens.“ Ja, brennen würde der dann auch. Allerdings hätte die Sicherung rausspringen sollen. Hätte, hätte, Fahrradkette – ganz toll. Vielleicht wusste die Sicherung nichts davon. Bei all der Aufregung hatte die Aktion dann noch etwas Gutes: Ich weiß jetzt, wo die Wechselrichter ihre Sicherungen haben, und ein Rauchmelder wurde ebenfalls installiert.Zur Person:Sonja Gruhn ist Redakteurin der OM-Medien.Die Autorin erreichen Sie unter redaktion@om-medien.de.

Dass ein simpler Gang zum Mülleimer vor Unheil bewahren kann, habe ich jüngst erfahren. Als ich die Tür zur großen Diele öffnete, stand ich vor einer Nebelwand. Richtig, Nebel im Haus ist eher unwahrscheinlich. War auch keiner. Vielmehr handelte es sich bei dem die Sicht verschleiernden Dunst um Qualm. Und dieser ging einher mit einem leichten Geruch nach Verschmortem – Geschmortes wäre mir lieber gewesen.

Schnell riss ich die Tür zum Pumpenraum auf, denn aufgrund ihres Alters hatte ich diese historisch anmutende Maschine in Verdacht. Doch tat ich dem betagten Schätzchen Unrecht. Während ich die Tür schloss, schweifte mein Blick auf der Suche nach der Qualm-Quelle die Wand entlang und nach oben, um mindestens eine Schocksekunde lang an einem der Wechselrichter der Photovoltaikanlage hängenzubleiben. Aus den Öffnungen für die Stromleitung quoll der Qualm nur so heraus. Also muss es in dem Gerät brennen, kombinierte ich messerscharf und schrie eine Zehntelsekunde später nach meinem Vermieter: „Die Photovoltaikanlage brennt!“ Das Wort Wechselrichter war mir so schnell nicht eingefallen.

Dennoch folgte die gewünschte Reaktion: Mein Vermieter kam – einen lauten Fluch von sich gebend – die Treppe heruntergelaufen. Zum Glück ist der Mann um einiges größer als ich, sodass er die Sicherungen auch ohne den Einsatz einer Leiter ausschalten konnte. Tatsächlich ließ die Qualmerei nach. Dennoch drängte ich: „Wir müssen sofort einen Techniker rufen. Wer weiß, ob es nicht in den Leitungen weiter schmort.“ Dummerweise war die Firma telefonisch nicht zur erreichen, dabei war es noch nicht Feierabendzeit. Auch eine Notfallnummer gab es nicht.

Während mein Vermieter das Ganze ziemlich gelassen hinnahm – „was soll ich machen? Wenn ich heute keinen erreiche, dann versuche ich es morgen“ – ließ mir das Ganze keine Ruhe, sodass ich den Leiter der örtlichen Feuerwehr anrief. Der musste doch für solche Fälle eine Notrufnummer haben – hatte er aber nicht.

Jedoch – viel besser: Er kannte jemanden, der dort arbeitet. Und so war tatsächlich 20 Minuten später ein Techniker vor Ort. „Das kommt häufiger vor, besonders im Sommer, wenn die Anlage viele Stunden läuft. Das ist Verschleiß“, wusste dieser zu berichten. Und noch mehr: „Der Kondensator explodiert dann meistens.“ Ja, brennen würde der dann auch. Allerdings hätte die Sicherung rausspringen sollen. Hätte, hätte, Fahrradkette – ganz toll. Vielleicht wusste die Sicherung nichts davon.

Bei all der Aufregung hatte die Aktion dann noch etwas Gutes: Ich weiß jetzt, wo die Wechselrichter ihre Sicherungen haben, und ein Rauchmelder wurde ebenfalls installiert.